Sehr interessantes Buch über den Alltag eines Rechtsmediziners
Buchtitel
Wenn die Toten sprechen
Autor
Claas Buschmann
Verlag
Ullstein Verlag
Medium: E-Book
Seitenzahl: 240 (Printausgabe)
Preis: 7,99 € (Verlag | Amazon*)
Erschienen: 29.03.2021
ISBN: 978-3-8437-2430-2
Bewertung: ★★★★★
Claas Buschmann arbeitet als Rechtsmediziner in der Charité Berlin. In seinem Buch „Wenn die Toten sprechen“ berichtet er über einige seiner interessantesten Fälle und seinen Berufsalltag. Er beschreibt in seinem Buch 12 Todesfälle, die er untersucht hat - vom Mord und Suizid bis hin zu ärztlichen Kunstfehlern – und zeigt dabei auch die Grenzen der Rechtsmedizin auf. Denn nicht immer lassen sich - im Gegensatz zu den einschlägigen Fernsehserien - die Fälle hundertprozentig und eindeutig aufklären. Claas Buschmann hat ein sehr informatives und interessantes Buch geschrieben, fachlich fundiert (soweit ich als Laie das beurteilen kann), dabei leicht verständlich, ohne großes Fachchinesisch. Ich empfand seine Art zu schreiben als sehr angenehm. Die zwölf Fälle werden sachlich, manchmal mit einem Hauch Witz, aber immer mit professionellem Abstand und Anstand, geschildert. Leider kommt man bei der Lektüre zu der Erkenntnis, dass die meisten Delikte im Zusammenhang mit Alkohol- und / oder Drogenmissbrauch begangen werden. Wie Herr Buschmann in seinem Buch aufgrund seiner Erfahrungen als Rechtmediziner und aus seiner Zeit als Rettungssanitäter feststellt, könnte man wahrscheinlich „fast alle öffentlichen Institutionen, insbesondere die Bereiche Sicherheit, Ordnung, Medizin – inklusive Rechtsmedizin um die Hälfte runterfahren, gäbe es kein Alkohol“ (Kapitel 4, Seite 46/47).
Sehr gut fand ich auch seinen einen oder anderen Exkurs ins Juristische; sehr interessant fand ich hier z.B. seine Meinung zum Thema Tötungsvorsatz im Zusammenhang mit Stichverletzungen und die derzeitige juristische Bewertung dazu.
Mein Fazit: „Wenn die Toten sprechen“ beschreibt sehr anschaulich und sachlich den Alltag eines Rechtsmediziners. Absolut lesenswert!
Ich möchte mich beim Ullstein Verlag und NetGalley Deutschland bedanken, dass ich das E-Book „Wenn die Toten sprechen“ als Rezensionsexemplar lesen durfte. Meine Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
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