[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]
Toller Schreibstil, aber für mich ein vorhersehbarer NA-Roman mit unsympathischer Protagonistin
In den sozialen Netzwerken wurde „What if we drown“ von Sarah Sprinz sehr gelobt. Der Klappentext klang sehr interessant, und ich mag das NA-Genre, also wollte ich das Buch lesen.Sarah Sprinz
Verlag
LYX Verlag
Medium: eBook
Seiten: 390
Erschienen: 30.10.2020
ISBN: 978-3-7363-1411-5
Bewertung: ★★★☆☆
Um es vorweg zu nehmen, die Geschichte hatte durchaus gute Ansätze, aber letzten Endes war ich vom Buch enttäuscht, leider.
Im Mittelpunkt steht Laurie. Sie hat vor ein paar Jahren ihren Bruder Austin auf tragische Weise verloren und hat seinen Tod bis heute nicht verarbeitet. Das geht sogar so weit, dass sie versucht, sozusagen Austins Leben weiterzuleben. Er wollte Arzt werden, also beginnt auch sie ein Medizinstudium. Da sie einen Neuanfang machen möchte, zieht sie dafür an die Westküste Kanadas. Dort scheint alles perfekt zu sein, innerhalb kürzester Zeit wird aus ihrer als Übergangslösung gemieteten Airbnb-Unterkunft ein WG-Zimmer mit absolut netten, hilfsbereiten Mitbewohnern. Sie findet einen Job und lernt den sympathischen, angehenden Mediziner Sam kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Und auch er ist definitiv an Laurie interessiert. Doch ziemlich schnell muss Laurie erkennen, dass Sam in die Ereignisse, die zu Austins Tod führten, verstrickt ist. Tja und ab da hatte ich Probleme mit der Geschichte. Lauries Gedanken und Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Eigentlich ist mehr als deutlich zu erkennen, dass auch Sam unter den Ereignissen, die zu Austins Tod führten, leidet. Aber dass sie ihm die alleinige Schuld daran gibt und wie sie ihn belügt und behandelt, kann ich nicht nachvollziehen. Sam dagegen war mir sehr sympathisch, ja, er war als junger Student leichtsinnig und hat gefeiert, aber er hat den Tod Austins nicht unmittelbar verursacht, auch wenn er für Laurie der Schuldige ist. Und er hat seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen, versucht seinen „Fehler“ wiedergutzumachen. Es dauert ewig bis Laurie erkennt, dass Sam „der beste Mensch“ ist, den sie je kennengelernt hat. Aber das passiert leider endgültig erst, als sie die wahren Gründe für Austins Tod erfährt. Und als Sam erkennt, wer Laurie wirklich ist und begreift, wie sehr sie ihn belogen und sein Vertrauen missbraucht hat, verlässt er sie. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und hätte die Geschichte hier geendet, wäre es für mich okay gewesen. Aber die Autorin gönnt ihrer Protagonistin ein Happy End. Dass Sam Laurie dann so schnell alles verzeiht, kann ich nicht verstehen, denn sie hat ihn wirklich tief verletzt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, flüssig und leicht zu lesen, die Geschichte wird aus Lauries Sicht erzählt. Für meinen Geschmack war aber da etwas zu viel Drama im Spiel.
Mein Fazit: Prinzipiell ist „What if we drown“ kein schlechtes Buch, es hat durchaus positive Aspekte. Leider hat mich das Verhalten der Protagonistin beim Lesen gefrustet, irgendwann hatte ich kein Verständnis mehr für ihr Verhalten. Aber der Schreibstil war gut und unterhaltsam. Ich werde also der Fortsetzung der Reihe eine Chance geben. 3 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Lyx Verlag und Netgalley.de, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.
Das aktuelle Hörbuch ist am 30.11.2020 bei LYX.audio erschienen.
Reihe „University of British Columbia"
- What if we drown
- What if we stay (erscheint am 26.02.2021)
- What if we trust (erscheint am 25.06.2021)