Freitag, 3. Januar 2020

Rezension: Jetzt ist alles, was wir haben

[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]

Buchtitel

Jetzt ist alles, was wir haben

Autorin

Amy Giles

Verlag

cbt

Medium: ebook
Seitenzahl: 400
Preis: 13,99 € (Verlag)
Erschienen: 15.10.2018

ISBN: 978-3-641-19720-9

Bewertung: ★★★★☆




Gleich vorab, dieses Buch gehört mit zu den Besten, die ich letztes Jahr gelesen habe.

Amy Giles widmet sich in ihrem Buch einem heiklen Thema.

Im Klappentext mit „hässlichem Geheimnis“ umschrieben, wird im Laufe der Geschichte bald klar, worum es dabei geht: Hinter den Kulissen einer perfekten, wohlhabenden Familie der amerikanischen Oberschicht versteckt sich häusliche Gewalt und seelischer Missbrauch in unvorstellbarem Ausmaß. Dabei wird vom Opfer aus Angst, Schuldgefühlen und um die kleine Schwester zu schützen alles verheimlicht - es dringt nichts nach außen - auch wenn einige Personen durchaus etwas ahnen und Hadley Hilfe anbieten, dies leider nicht besonders nachdrücklich. Erst ihre Liebe zu einem Jungen lässt Hadley Kraft finden, sich gegen ihren Vater stellen – mit schrecklichen Konsequenzen.


Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte der 17-jährigen Ich-Erzählerin Hadley ist spannend konstruiert und angenehm zu lesen. Die Geschichte beginnt mit einem Flugzeugabsturz und wird dann über Rückblenden erzählt, immer wieder unterbrochen von aktuellen Geschehnissen und Interviews eines Ermittlers mit Freunden, Lehrern und anderen Bezugspersonen.

Die drei Erzählebenen sind so konstruiert und angeordnet, dass sie sich ergänzen und dabei die Spannung aufrechterhalten, ohne sich gegenseitig zu spoilern. Die Charaktere werden gut beschrieben und man kann sich leicht in Hadley hineinversetzen. Sie nimmt alle Kränkungen und Schläge hin, um ihre kleine Schwester zu schützen. Erst als sie begreift, dass sie ihre Schwester gar nicht schützen kann, fasst sie einen tragischen Entschluss. Dieser ist drastisch, wird aber, wie ich finde, der Geschichte gerecht.

Mir hat Jetzt ist alles, was wir haben sehr gut gefallen. Es ist ein gelungener Roman zu einem heiklen Thema. Es ist zwar in erster Linie ein Jugendbuch, aber durchaus auch für Erwachsene sehr lesenswert. Sehr gut fand ich auch, dass der Abspann eine kurze Aufklärung zum Thema mit einem konkreten „Was-tun-wenn“ enthält.

- Danke an Random House für das Rezensionsexemplar. -


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