Erlebnisse eines Bahnreisenden
Seit über einem Jahr fahre ich regelmäßig mit der Bahn. Egal ob nun mit Abelio, der ODEG oder der Deutschen Bahn, es ist immer wieder ein Abenteuer. Als ich von Literaturtest das Angebot bekam, ein Buch zu eben diesem Thema zu rezensieren, nahm ich sofort an.
Buchtitel
Kühe im Gleis
Autor
Reinhard Rohn
Illustrator
Mawil
Verlag
kanon Verlag
Medium: Hardcover
Seitenzahl: 128
Preis: 15,00 € (Verlag)
Erschienen: 16.10.2024
ISBN: 978-3-98568-146-4
Bewertung: ★★★★★
Reinhard Rohn lebt in Köln und war über 25 Jahre als Lektor und Verlagsleiter im Berliner Aufbau Verlag beschäftigt, ausgestattet mit einer Bahncard 100 für die zweite Klasse. Er hat bisher über 20 Kriminalromane veröffentlicht. Über seine Erlebnisse mit der Bahn hat er bisher hartnäckig geschwiegen.
Verlag
kanon Verlag
Medium: Hardcover
Seitenzahl: 128
Preis: 15,00 € (Verlag)
Erschienen: 16.10.2024
ISBN: 978-3-98568-146-4
Bewertung: ★★★★★
Reinhard Rohn ist Schriftsteller und pendelte jahrelang mit der Bahn zwischen Köln und Berlin. Als Bahncard-100-Kunde war er während dieser Zeit mit zahlreichen Zügen unterwegs. In "Kühe im Gleis" berichtet er authentisch über seine Erlebnisse und verliert dabei nicht seinen Humor. Wir erfahren, welche Erfahrungen er gesammelt hat und wie er diese bei zukünftigen Fahrten berücksichtigt. Wer selbst häufig mit der Bahn unterwegs ist, wird sicher so einiges wiedererkennen und bei anderen Geschichten hoffen, dass es einen niemals selbst trifft.
Bei der Reise mit Fernzügen kann es z.B. vorkommen, dass der Lokführer vergisst in Wolfsburg zu halten und einfach mit hoher Geschwindigkeit durch den Bahnhof fährt. Da man so einen Zug nun einmal nicht einfach wenden kann, müssen in so einem Fall die betroffenen Passagiere mit einer Regionalbahn vom nächsten Bahnhof wieder zurückfahren. Richtig kritisch kann es hingegen bei einem heranziehenden Unwetter werden. So musste Reinhard Rohn erleben, dass der komplette Bahnverkehr in Norddeutschland zum Erliegen kam und die Mietwagenfirmen das Geschäft ihres Lebens machten.
Auch wenn einige Erlebnisse sehr frustrierend waren, betrachtet er sie im nachhinein dennoch mit Humor. Sein Fazit: "Wir lieben die Bahn, doch sie liebt uns leider nicht".
Am Ende des Buches gibt es noch die wichtigsten Regeln fürs Bahnfahren.
Zu den verschiedenen Geschichten gibt es passende Illustrationen von Mawil, die das Buch zusätzlich auflockern.
Insgesamt gefällt mir diesen kleine Büchlein sehr gut. Es eignet sich als Geschenk für befreundete Bahnfahrer. Auch wenn ich noch keine 25 Jahre mit der Bahn fahre, kamen mir einige der Geschichten sehr bekannt vor. Eine, die ich vor kurzem selbst erlebt habe, war nicht dabei.
Ich saß neulich im Anschlusszug, als die Durchsage kam, dass unklar ist, wann der Zug abfahren kann, da wir auf den Zugführer warten. Nach ca. 80 Minuten konnten wir die Fahrt dann beginnen. Eigentlich fahren bei uns die Züge stündlich, doch der nächste Zug tauchte trotz Ankündigung auf der Anzeigetafel niemals auf. In solchen Fällen fragt man sich dann schon, ob das Auto nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. Wenn man dann aber am nächsten Morgen wieder von einem schweren Lkw-Unfall auf der Autobahn hört, wagt man weiter das Abenteuer Bahn.
Mich hat das Buch an zwei Tagen in der Bahn gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter. Von mir gibt es 5 Sterne.
Der Autor
ⓒ Benjamin Heinrich |
Der Illustrator
Mawil wurde 1976 in Ost-Berlin geboren. Nach der Wende veröffentlichte er erste Comics in selbstverlegten Fanzines und Anthologien und begann nach dem Abitur ein Grafikdesign-Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee, wo er mit 2003 mit "Wir können ja Freunde bleiben", einer tragikomischen autobiografischen Erzählung über Liebesgeschichten, diplomierte. Dieses und weitere nachfolgende Bücher erschienen seitdem beim Berliner Reprodukt-Verlag sowie in den USA, England, Spanien, Frankreich, Brasilien, Südkorea, Polen, Tschechien, Russland und der Ukraine, nebenbei erschien 13 Jahre lang monatlich ein großformatiger Comic für die Sonntagsbeilage des Berliner "Tagesspiegels". 2014 gewann Mawil mit "Kinderland" über eine Kindheit in der DDR den Max&Moritz-Preis für das beste deutschsprachige Comic, 2019 erschien mit "Lucky Luke sattelt um" eine Hommage des berühmtesten Comic-Cowboys und 2021 gewann er den renomierten Wilhelm-Busch-Preis. Mawil gibt Workshops und lehrt an Hochschulen, signiert und stellt auf den einschlägigen internationalen Comicfestivals aus, illustriert für Magazine und Musikvideos und zeichnete in den letzten Jahren 5 Kinderbücher. Und wenn dann noch Zeit bleibt, arbeitet er an einem neuen Buch…
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