Sonntag, 15. September 2024

Rezension: Pi mal Daumen

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Der Hochbegabte und die Oma


Heute möchte ich euch ein Buch über eine ganz ungewöhnliche Freundschaft vorstellen.


Buchtitel

Pi mal Daumen

Autorin

Alina Bronsky

Verlag

Kiepenheuer & Witsch

Medium: Hardcover
Seitenzahl: 272
Preis: 24,00 € (Verlag)
Erschienen: 15.08.2024

ISBN: 978-3-462-00425-0

Bewertung: ★★★★★


Oscar und Moni treffen sich zum ersten mal in der Uni. Sie wollen beide Mathematik studieren. Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Oscar ist 16 Jahre alt und Moni bereits 53. Mit vollem Namen heißen sie Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff und Monika Kosinsky. Während Oscar in seinem kurzen Leben bereits seine Hochbegabung bewiesen hat, hält sich Monis Familie für dumm und von Mathematik will keiner etwas wissen. Deshalb hat sich Moni auch heimlich an der Uni angemeldet und erzählt ihrer Familie sie sei bei einem Job. Von denen hat sie schließlich mehrere um über die Runden zu kommen. Zusätzlich muss sich Moni immer wieder um ihre Enkelkinder kümmern, da ihre Tochter mit diesen überfordert ist.

Oscar betrachtet Moni zunächst als soziales Projekt. Er hilft ihr sich auf dem Campus zurechtzufinden und unterstützt sie bei den Übungsblättern. Dabei geht er fest davon aus, dass Moni so wie der Großteil der Kommilitonen nach den ersten Prüfungen das Handtuch wirft. Doch da schätzt er Moni völlig falsch ein. Denn die tut sich zwar schwer mit der Mathematik, doch sie hat ein Ziel vor Augen. Sie will sich beweisen, dass sie nicht zu doof ist, um Mathe zu studieren. Für Oscar ist Moni, die ihn liebevoll "Kleiner" nennt, ebenfalls eine Unterstützung, denn mit seinen erst 16 Jahren hat Oscar mit dem Alltag zu kämpfen. 

Alina Bronsky erzählt in "Pi mal Daumen" die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Wir erleben die Zeit des Studiums aus der Sicht von Oscar, der mich stark an Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theorie" erinnert. Ich habe die beiden Hauptprotagonisten schnell ins Herz geschlossen. Sie sind auf ihre jeweilige Art sehr sympathisch und ergänzen sich wunderbar. Im Laufe der Geschichte wird dem Leser auch klar, was Moni ausgerechnet mit der Mathematik verbindet. Lange stellt sich auch Oscar die Frage, woher Moni den berühmtesten Mathematiker Deutschlands kennt, der eben an dieser Uni unterrichtet. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem schnellen Tempo und erreicht dennoch eine gewisse Tiefe in ihrer Handlung. 

Gegen Ende des Buches macht Oscar einen schweren Fehler und es sieht alles danach aus, als ob dadurch die Freundschaft mit Moni zerbricht. Kann er ihre Freundschaft noch retten?

Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich wurde nicht enttäuscht. "Pi mal Daumen" ist eine humorvolle Geschichte über zwei Außenseiter, die das Leben zusammenbringt. Das Buch über diese ungewöhnliche Freundschaft hat mich sehr gut unterhalten. Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.  


Die Autorin

© Christine Fenzl
Alina Bronsky, geboren 1978, lebt in Berlin. Ihr Debütroman »Scherbenpark« wurde zum Bestseller und fürs Kino verfilmt. »Baba Dunjas letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und ein großer Publikumserfolg. 2019 und 2021 erschienen ihre Bestseller »Der Zopf meiner Großmutter« und »Barbara stirbt nicht«.

[Quelle: KiWi Verlag]


Mehr zur Autorin findet ihr hier:  Instagram




Das Buch wurde mir von Kiepenheuer & Witsch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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