[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]
Im Boden von Sachsen-Anhalt liegen unzählige archäologische Objekte. Ein Großteil der Landesfläche ist Verdachtsfläche. Das muss ich im Rahmen meiner Arbeit als Projektant für Wirtschaftswege immer wieder feststellen.
Der wohl bekannteste Fund der letzten Jahre ist die Himmelscheibe von Nebra, welche 1999 gefunden wurde. Das Original kann man im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) betrachten. In der Nähe des Fundortes wurde die Arche Nebra geschaffen, in der man sich über alles Wichtige zur Himmelscheibe informieren kann.
Arche Nebra in der Abenddämmerung Das beleuchtete Besucherzentrum hat gegen Abend eine ganz besondere Wirkung. Copyright: Arche Nebra, Foto: janbitter.de |
Großskulpturen Sonne, Mond und Sterne – Großskulpturen bilden Elemente der Himmelsscheibe nach. – Copyright: Arche Nebra, Foto: J. Lipták |
In der Nähe gibt es noch einen Aussichtsturm und direkt an der Fundstelle, das Himmelsauge. Einen Besuch der Einrichtungen kann ich empfehlen.
In den letzten Jahren sind viele Bücher zum Thema Himmelscheibe erschienen, doch nun gibt es endlich ein Buch mit Informationen aus erster Hand, denn Prof. Dr. Harald Meller, der Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte und Kai Michel, Historiker und Literaturwissenschaftler haben gemeinsam das Buch Die Himmelscheibe von Nebra - Der Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas veröffentlicht.
Buchtitel
Die Himmelsscheibe von Nebra
Der Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas
Autoren
Harald Meller * Kai Michel
Verlag
Propyläen by Ullstein Buchverlage
Medium: Gebunden
Seitenzahl: 384
Erschienen: 21.09.2018
ISBN: 978-3-549-07646-0
Bewertung: ★★★★★
Das Buch über die Himmelscheibe von Nebra ist in erster Linie ein Sachbuch, doch auf Grund der Umstände, wie das archäologische Objekt in den Besitz des Landesmuseums kam, beginnt das Buch wie ein Kriminalroman.
Die Himmelscheibe wurde 1999 von Sondengängern am Mittelberg gefunden und illegal verkauft, denn Sachsen-Anhalt gehört zu den sogenannten Schatzregalen, somit gilt: "Bewegliche Kulturdenkmale, die herrenlos sind oder die so lange verborgen gewesen sind, dass ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist, werden mit der Entdeckung Eigentum des Landes..." (§12 Abs. 1, DSchG LSA).
Harald Meller beschreibt, wie er der Himmelscheibe auf die Spur gekommen ist und diese letztlich mit Unterstützung der Polizei für das Museum retten konnte.
Auf Grund der Aussagen der Finder sowie der hinterlassenen Spuren, wurde der Fund nachgestellt. Im weiteren berichtet das Buch über die ausführlichen Untersuchungen der Himmelsscheibe. Dabei werden mögliche Deutungen über den Sinn der Darstellungen auf der Scheibe besprochen. Die Beschreibungen sind dabei unterhaltsam gehalten. Oft wird weit ausgeholt, was aber aus meiner Sicht als archäologischer Laie durchaus nützlich ist, um die Erklärungen besser zu verstehen. Sehr gut wird beschrieben, wie selbst die einzelnen Materialien der Scheibe auf ihre Zusammensetzung und mögliche Herkunft untersucht wurden.
Da der Fund aus einer Zeit ohne schriftliche Aufzeichnungen stammt, ist es besonders schwer die Rätsel der Himmelscheibe zu lösen.
Das Buch ist in die Teile Der geschmiedete Himmel und Das Reich der Himmelscheibe unterteilt. Während der erste Teil über den Fund und die Untersuchungen berichtet, widmet sich der zweite Teil des Buches der Zeit, in der die Himmelsscheibe erschaffen wurde.
"Um das Jahr 1600 vor Christus im Boden vergraben, handelt es sich bei der Scheibe aus Bronze und Gold um die älteste bisher gefundene konkrete Darstellung des Himmels."
Auf Grund der Aussagen der Finder sowie der hinterlassenen Spuren, wurde der Fund nachgestellt. Im weiteren berichtet das Buch über die ausführlichen Untersuchungen der Himmelsscheibe. Dabei werden mögliche Deutungen über den Sinn der Darstellungen auf der Scheibe besprochen. Die Beschreibungen sind dabei unterhaltsam gehalten. Oft wird weit ausgeholt, was aber aus meiner Sicht als archäologischer Laie durchaus nützlich ist, um die Erklärungen besser zu verstehen. Sehr gut wird beschrieben, wie selbst die einzelnen Materialien der Scheibe auf ihre Zusammensetzung und mögliche Herkunft untersucht wurden.
Da der Fund aus einer Zeit ohne schriftliche Aufzeichnungen stammt, ist es besonders schwer die Rätsel der Himmelscheibe zu lösen.
Das Buch ist in die Teile Der geschmiedete Himmel und Das Reich der Himmelscheibe unterteilt. Während der erste Teil über den Fund und die Untersuchungen berichtet, widmet sich der zweite Teil des Buches der Zeit, in der die Himmelsscheibe erschaffen wurde.
Verteilt über das ganze Buch gibt es auch immer wieder ergänzende Darstellungen zum jeweiligen Thema.
Am Ende des Buches gibt es noch Informationen zu den Ausstellungen rund um die Himmelsscheibe.
Fazit
Mir hat das Buch über die Himmelsscheibe sehr gut gefallen. Obwohl ich bereits die Ausstellung im Landesmuseum sowie die Arche Nebra besucht habe, konnte ich noch viel Neues und vor allem Interessantes über dieses bedeutende Fundstück erfahren.
Hinweis:
Am Samstag, den 19. Januar 2019 findet in der Arche Nebra eine Autorenlesung statt. Weitere Infos gibt es auf der Seite der Arche (Link).
Weiterführende Verweise:
Hier könnt ihr das Buch bei Amazon* kaufen:
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