Mit offenen Augen durch Ägypten
Auch wenn ich noch nie die Gelegenheit hatte, nach Ägypten zu reisen, so fasziniert mich dieses Land und seine Geschichte schon lange. Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass sich mit Artefakten beschäftigt, die nicht ganz in das klassische Geschichtsbild Ägyptens passen.
Kleopatras Wunderlampe und das Hightech-Wissen der Pharaonen
Autor
Reinhard Habeck
Verlag
Kopp
Medium: Hardcover
Seitenzahl: 320
Erschienen: 24.08.2023
ISBN: 978-3-86445-953-5
Bewertung: ★★★★★
In „Kleopatras Wunderlampe und das Hightech-Wissen der Pharaonen“ geht der österreichische Hobbyarchäologe Reinhard Habeck spannenden Fragen rund um die Hochkultur des alten Ägyptens nach. Dabei konzentriert er sich auf Funde und Darstellungen, die sich nicht ohne Weiteres mit dem klassischen Weltbild der Ägyptologie vereinbaren lassen – allen voran die berühmten „Glühlampen“ von Dendera.
Zusammen mit Peter Krassa und dem Elektroingenieur Walter Garn analysiert Habeck die rätselhaften Reliefs aus dem Hathor-Tempel, die in alternativen Kreisen seit Jahren als Beweis für eine prähistorische Form der Elektrizität gehandelt werden. Was sofort positiv auffällt: Der Autor vertritt nicht stur seine eigene Meinung, sondern präsentiert unterschiedliche Sichtweisen – von klassischen Ägyptologen bis hin zu Vertretern der Prä-Astronautik wie Erich von Däniken. Das macht das Buch ausgewogen, auch wenn man die spekulativen Ansätze kritisch sehen mag.
Ein roter Faden ist dabei tatsächlich die Frage, ob es in der Antike bereits technologisches Wissen gab, das später verloren ging. Doch das Werk bietet weit mehr als nur eine Diskussion über Glühlampen: Habeck nimmt den Leser mit auf eine sehr persönliche Reise durch Ägypten. Er berichtet von seinen ersten Besuchen, von abenteuerlichen Tempelerkundungen und von eindrucksvollen Reliefdarstellungen, die Fragen aufwerfen. Es geht in versteckte Korridore, zu teils wenig bekannten Fundorten und immer wieder zurück zur Faszination für dieses uralte Land.
Was mir besonders gefallen hat: Das Buch liest sich abwechslungsreich und informativ zugleich. Es ist mein erstes Buch des Autors, daher kann ich keine Vergleiche zu früheren Werken ziehen – Wiederholungen aus älteren Veröffentlichungen kann ich also nicht beurteilen. Für mich war es jedenfalls ein faszinierender Einblick in alternative Interpretationen alter Kulturen, ohne dogmatisch oder reißerisch zu wirken.
Fazit:
Ein spannendes Sachbuch für alle, die sich für das alte Ägypten, ungelöste Rätsel und alternative Deutungen interessieren – unabhängig davon, ob man die Thesen teilt oder nicht. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Der Autor
Reinhard Habeck wurde 1962 in Wien geboren. Er ist ausgebildeter Vermessungstechniker, gab seinen erlernten Beruf jedoch 1987 auf und arbeitet seitdem als freiberuflicher Cartoonist, Buchillustrator und Schriftsteller für internationale Zeitungen, Verlage und Agenturen. Sein erstes Sachbuch "Licht für den Pharao" (Co-Autor Peter Krassa) erschien 1982 in einem Luxemburger Verlag und sorgte gleich nach Erscheinen für großes Medienecho.
Das Sachbuch wurde mir vom Kopp Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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