Rezension: Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte

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Chemnitzer Geschichten

2025 ist Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Zu diesem Anlass ist im Chemnitzer Paperento Verlag ein Buch mit Chemnitzer Geschichten erschienen.

Buchtitel

Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte

Von Marx bis Madam: Abenteuer aus dem Leben einer rasenden Reporterin

Autorin

Gabi Thieme

Verlag

Paperento

Medium: Softcover

Seitenzahl: 174

Preis: 16,00 € (Verlag)

Erschienen: 01.10.2024

ISBN: 978-3-947409-63-1

Bewertung: ★★★★☆

Gabi Thieme hat einen Großteil ihres Lebens in Karl-Marx-Stadt bzw. Chemnitz verbracht. In ihrem Buch "Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte" erzählt sie 25 Anekdoten aus ihrem Leben als Reporterin. So erfahren wir, wie sie 1971 das erste Mal nach Karl-Marx-Stadt kam. Grund für die Reise war eine Vorladung vom Bezirksgericht. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie später beruflich häufiger im Gericht ein- und ausgehen würde. Zunächst sollte sie aber als Zeugin bei einem Prozess gegen einen ihrer Klassenkameraden aussagen. 

In einer weiteren Geschichte erfährt der Leser, wie Gabis Mann zu einem fabrikneuen Wartburg mit Rechtslenkung kam und welche Probleme dadurch entstanden. Außerdem berichtet die Autorin, wie sie eines der schwersten Zugunglücke der DDR überlebte. Als Anfang 1990 in der Nähe "Wetten dass ...?" mit Thomas Gottschalk stattfinden sollte, besorgte sie sich über den Journalistenverband Karten und nahm sich vor, den Entertainer zu interviewen. Bei einer Anfrage beim ZDF wurde ihr jedoch klargemacht, dass Thomas Gottschalk keine Interviews gibt. Sie boten ihr aber eine Einladung zur After-Show-Party an, die Gabi Thieme annahm und an jenem Abend das Unmögliche schaffte.

In weiteren Episoden begleiten wir die Autorin mit dem Trabi in die Hohe Tatra, erfahren was es mit den Kakerlaken in der Hauptpost auf sich hat, wie sie auf der Suche nach dem besten Weihnachtsbaum ihren Mann verlor, wie sie gratis nach Malle kam oder weshalb der Staatsanwalt gegen sie ermittelte und woher die Fit-Flasche ihre Form hat.

Diese und weitere Geschichten erzählt Gabi Thieme in einer lockeren Art. Alle Anekdoten haben einen Bezug zu Chemnitz. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich vergebe 4 Sterne.

Interessant finde ich, dass Thalia das Buch unter Regionalkrimis führt. Auch wenn spannende Anekdoten dabei sind, ist es definitiv kein Krimi.  

Über genialokal.de* könnt ihr das Buch gleich hier in eurer Lieblingsbuchhandlung bestellen.

Die Autorin

Gabi Thieme, Jahrgang 1953, geboren und aufgewachsen im Erzgebirge, studierte in Leipzig Journalistik und arbeitete ab 1976 als Redakteurin und stellvertretende Leiterin der Außenstelle Karl-Marx-Stadt der Nachrichtenagentur ADN. 1990 wechselte sie zur bis heute größten Regionalzeitung Ostdeutschlands, der »Freien Presse« in Chemnitz, bei der sie bis Ende 2018 tätig war. Sie kennt die großen Kriminalfälle der Region und hat über die spektakulärsten nicht nur in der Zeitung ausführlich berichtet, sondern sie in jüngster Zeit in spannenden Büchern aufbereitet. 2020 erschien »Mord im Regionalexpress«, 2022 »Das fast perfekte Verbrechen«. Ein dritter True-Crime-Band ist in Vorbereitung. Mit den vorliegenden Kurzgeschichten betritt die Autorin Neuland. Sie erzählt sehr private Episoden und Erlebnisse, berichtet von ungewöhnlichen Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen und verknüpft alles behutsam mit ein wenig ostdeutscher Zeitgeschichte.

Vielen Dank an Wannenbuch für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.